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Autor: |
Bora, Alfons |
Titel: |
Konstruktion und Rekonstruktion. Zum Verhältnis von Systemtheorie und objektiver Hermeneutik. |
Jahr: |
1994 |
Herausgeber: |
Rusch von, G.; Schmidt, S. J. |
Zusatz/Reihe: |
Reihe: Konstruktivismus und Sozialtheorie |
Ort: |
Frankfurt am Main |
Verlag: |
Suhrkamp |
Band: |
Seite 282-330 |
Schlüsselwörter: |
Konstruktivismuskritik; Sozialisation |
Abstract:
Der vorliegende Beitrag will auf Konvergenzen zwischen der Systemtheorie (Luhmannscher Provenienz) und dem von Ulrich Oevermann entwickelten Verfahren der "objektiven Hermeneutik" aufmerksam machen. Im Anschluss an erkenntnistheoretische Einwaende gegen den "radikalen Konstruktivismus"wird zunaechst das Verhaeltnis von "Wahrheit" und "Realitaet" in der konstruktivistischen Perspektive beleuchtet. Daran anschliessend wird die These vertreten, der Systemtheorie mangele es bisher an einer ausgearbeiteten Methodologie fuer die Interpretation von Sinngeschehen. Hier wird vorgeschlagen, die wesentlichen konzeptuellen Neuerungen der objektiven Hermeneutik (Umstellung von subjektiven auf objektiven Sinn, von Verstehen auf Rekonstruktion) fuer die Systemtheorie fruchtbar zu machen. Am Beispiel der Methode Jean Piagets wird auf die Bedeutung von Sozialisationsprozessen fuer die Rekonstruierbarkeit objektiven Sinns hingewiesen. Einige Bemerkungen zu Freud, Lacan und der psychoanalytischen Methode verdeutlichen abschliessend, dass eine sachliche Rekonstruktion nicht an der Intransparenz beobachteter Systeme zu scheitern braucht. (ICE)