Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Marvakis, Athanasios
Titel: Der weisse Elefant und andere nationale Tiere. Zu einigen entwicklungspsychologischen Voraussetzungen nationaler Orientierungen.
Jahr: 1995
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Reihe: Forum Kritische Psychologie
Ort: o.E.
Verlag:
Band: 35, Seite Seiten 67-86
Schlüsselwörter: Kinder; gesellschaftliches Denken; Dezentrierung; Kooperation

Abstract:
Einige entwicklungspsychologische Voraussetzungen nationaler Orientierungen werden eroertert. Einleitend wird darauf hingewiesen, dass derzeit im Rahmen der Forschung zur Entwicklung nationaler Orientierungen zwei Richtungen ausgemacht werden koennen. Die erste Arbeitsrichtung arbeitet mit Dichotomien, etwa Nationalbewusstsein versus Nationalismus. Ihre Aufgabe sehen diese Sozialwissenschaftler darin, die Demarkationslinie zwischen Normalitaet und Abweichung auszuweisen. Die zweite Arbeitsrichtung beschaeftigt sich mit der Entwicklung des Gesellschaftsverstaendnisses bei Kindern. Im Rahmen einer Analyse dieses zweiten Ansatzes werden zunaechst relevante Untersuchungen von J. Piaget und A. M. Weil referiert. Der darin erreichte Kenntnisstand wird in weiteren Schritten ergaenzt. J. A. Meacham und R. F. Riegel sehen eine Erweiterungsnotwendigkeit und schlagen vor, zu den von Piaget und Weil beschriebenen Prozessen der Dezentrierung auch komplementaere Vorgaenge der Rezentrierung anzunehmen. Aus den Analysen der Kritischen Psychologie wird der weiterfuehrende Vorschlag uebernommen, das gesellschaftliche Denken und Handeln nicht auf eine kooperativ-gesellschaftliche Vermitteltheit zu beschraenken. Perspektivenverschraenkung kann nur ein notwendiger, nicht jedoch hinreichender Entwicklungsstand sein, um Interessenzusammenhaenge und Verantwortlichkeiten, die sich aus der Zugehoerigkeit zu historisch besonderen Formen von Gesellschaft ergeben, denkbar zu machen. (Zeitschrift/Rainer Neppl - ZPID)