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Autor: |
Laux, Josef |
Titel: |
Die Bildung des Zahlbegriffs in den ersten drei Schuljahren. Experimentelle Untersuchungen an Kindern durchschnittlicher Intelligenz. |
Jahr: |
1969 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Universität Mainz, Philosophische Fakultät |
Ort: |
Stuttgart |
Verlag: |
Klett |
Band: |
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Schlüsselwörter: |
Zahlbegriff; Vorschulalter; Schulalter; Studie |
Abstract:
Angeregt durch Piaget, wird die Bildung des Zahlbegriffs in zwoelf Experimenten an 240 durchschnittlich begabten sechs- bis achtjaehrigen Kindern untersucht. Zwei Experimente galten der Unabhaengigkeit der Mengenanzahl von der Form (Mengenkonstanz, Invarianz der Menge), zwei andere der eindeutigen Zuordnung von Mengen bei verschiedener Elementengroesse. In jeweils zwei weiteren Experimenten wurden der Einfluss psychischer und logischer Faktoren auf Prozesse des Vermehrens und Verminderns (Addition bei gleichem, Substraktion bei verschiedenem Operationsmodus) und das Herstellen transitiver Ordnungsbeziehungen (mit drei oder vier Mengen) untersucht. Zur einfachen und geschachtelten Reihenbildung mit kontinuierlichen Groessen (Staebchen) erfolgten drei Experimente. Die Klasseneinschachtelungen (Obermenge-Untermenge, Ganzes-Teil) wurden im letzten Experiment ueberprueft. In allen Experimenten zeigte sich, dass die Versuchspersonen durchschnittlich erst ein bis zwei Jahre spaeter zur Loesung der Aufgaben faehig waren als diejenigen aus vergleichbaren Untersuchungen Piagets. Eine Ursache fuer diese Retardierung war nicht feststellbar. Bei der Ergebnisdiskussion wird eingegangen auf Veraenderungen in der Denk- und Arbeitsweise bei steigenden Leistungsfrequenzen, auf die Moeglichkeit einer Regression auf vorhergegangene Stufen des Denkens und schliesslich auch darauf, dass die qualitative, anschauungsgebundene Form des Denkens (Piagets "anschauliches Denken") offenbar ueberhaupt nicht verlassen wird, sondern sich weiter verfeinert und neben anderen Formen funktionsfaehig bleibt. (Autor/Yrla M. Labouvie - ZPID)