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| Autor: |
Bertram, Hans |
| Titel: |
Sozialisation oder Entwicklung: Vom angepaßten zum handelnden Subjekt? |
| Jahr: |
1979 |
| Herausgeber: |
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| Zusatz/Reihe: |
in: Soziologische Revue : Besprechungen neuer Literatur; |
| Ort: |
o.E. |
| Verlag: |
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| Band: |
H. 1; Jg. 2, Seite 9-20 |
| Schlüsselwörter: |
Sozialisationsforschung |
Abstract:
Sozialisation wurde lange Zeit vor allem als Prozess interpretiert, indem Neugeborene lernen muessen, das zu wollen, was sie sollen. Vermittelt ueber elterlichen Zwang und Imitation und Identifikation des Kindes mit den Eltern, bildeten sich dem entsprechend statische,gesellschaftskonforme Persoenlichkeitszuege heraus. Dem gegenueber nehmen die hier besprochenen Arbeiten fuer sich in Anspruch, eine neue Konzeption des "vernuenftigen" Organismus entwickelt zu haben, der nicht durch Zwang und Imitation, sondern in aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt eine solide Ich-Identitaet herausbildet. Anhand der besprochenen Buecher wird versucht zu pruefen, ob diese neue entwicklungspsychologische Perspektive geeignet ist, Probleme der empirischen Sozialisationsforschung zu loesen. Zunaechst einmal werden allgemeine Probleme sozialisationsrelevanter Untersuchungen aufgewiesen. Dabei wird einsichtig gemacht, dass in der traditionellen Sozialisationsforschung der Aspekt der Integration individueller Entwicklung und sozialer Strukturen zugunsten der ersteren vernachlaessigt wurde. Sodann werden theoretische Alternativen zur anpassungsorientierten Sozialisationsforschung vorgestellt. Der Autor kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Analyse der sozialen Genese des aktiven, handelnden Subjekts nur moeglich ist: 1) mit Hilfe eines entwicklungspsychologischen Konzepts sensu Piaget, 2) durch staerkere wechselseitige Diskussion von Entwicklungspsychologen und Soziologen, 3) und durch eine gesellschaftstheoretische Begruendung der Genese von Entwicklungsaufgaben. Die Quintessenz dieser These ist: Ohne die Versuche, gesellschaftliche und individuelle Entwicklung aufeinander zubeziehen, werden die vielfaeltigen Ansaetze zur sozialen Genese des"vernuenftigen" Organismus wenig Erfolg haben. (UH)