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| Autor: |
Knuesel, Ruedi |
| Titel: |
Psychologische Aspekte der Zeiterfahrung. |
| Jahr: |
1975 |
| Herausgeber: |
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| Zusatz/Reihe: |
Dissertation: Universität Zürich, Philosophische Fakultät I. |
| Ort: |
Zürich |
| Verlag: |
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| Band: |
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| Schlüsselwörter: |
Zeitverständnis |
Abstract:
Die Untersuchung beschaeftigt sich mit dem psychologischen Zeitverstaendnis. Die Alltagserfahrung zeigt, dass gewoehnlich unter "psychischer Zeit" nichts anderes als eine subjektive Taeuschung bezueglich der mathematischen, "wirklichen" Zeit verstanden wird. Die muehsam erworbene menschliche Errungenschaft des vollstaendig ausgebildeten "Zeitschemas" (Piaget) verstellt den Blick fuer die naive, unmittelbare Zeiterfahrung. Mit unmittelbarer Zeiterfahrung ist in diesem Zusammenhang weder die "duree" im Sinne von Bergson noch irgendeine Form von Repraesentanz oder verinnerlichter Zeit gemeint, sondern der Vorgang des Innewerdens von Bewegung und Veraenderung (im Unterschied zur fehlenden Zeitperspektive bei automatisch ablaufenden, durch "natuerliche" Regelprozesse gesteuerten Systemen einerseits und zur Abstraktheit der mathematischen Zeit anderseits). Die hypothetische Nachzeichnung des Erwachens (menschlicher) Zeiterfahrung fuehrt ueber die Diskussion der "Wiederholung" als archaischer Form der Zeitbeziehung zu magischen Formen von Weltbildern, die sich unter anderem in Sagen, Maerchen, aber auch Utopien widerspiegeln, und schliesslich zur Skizzierung eines psychologischen Modells einer mit dem Raum verwobenen Zeit. Dabei wird der Bereich der staendig gegenwaertigen, affizierenden Wirklichkeit ("Aktualraum") vom Bereich des "Nicht-Gegenwaertigen" ("Temporalraum") abgehoben. Im Anschluss an diese eher grundsaetzlichen Ueberlegungen zum Thema Zeiterfahrung wird die Ansicht vertreten, dass die Erfassung der fuer einen bestimmten Menschen charakteristischen Zeitbeziehung zum Verstaendnis der betreffenden Persoenlichkeit wesentlich beitragen kann. (Autor - ZPID)