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Autor: |
Jordy, Robert |
Titel: |
Emotionale Prozesse auf dem Niveau spezifisch menschlicher Tätigkeiten. |
Jahr: |
1978 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Dissertation: Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften. |
Ort: |
o.E. |
Verlag: |
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Band: |
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Schlüsselwörter: |
Emotionstheorie; Kognition |
Abstract:
Emotionale Prozesse werden in ihrer Beziehung zu menschlichem Handeln untersucht. Dazu werden zunaechst die Leistungen und Unzulaenglichkeiten einzelner Emotionstheorien (Arbeiten von James, Lange, Cannon, Freud, Piaget, Leontjev, Holzkamp-Osterkamp, Miller, Schachter, Singer, Epstein, Lazarus, Leventhal und Seve) analysiert. Im Zuge dieser Auseinandersetzung wird gezeigt, dass eine isolierte Betonung einzelner emotionaler Prozesse (Adaptation, Antrieb, Evaluation) zu unzulaessigen Verkuerzungen fuehrt. Es wird gefordert, einer Emotionstheorie die Beziehung der Individuen zur gegenstaendlichen und interpersonellen Realitaet zugrunde zu legen. Ausgehend von einem Verstaendnis menschlicher Aktivitaet als potentiell zielgerichtet und bewusst wird auf die doppelte Schluesselstellung emotionaler Prozesse fuer diese Aktivitaet hingewiesen: einerseits koennen sie als qualitatives Moment der Taetigkeiten aufgefasst werden und sind durch deren gegenstaendliche und subjektive Bedingungen determiniert, andererseits regeln sie die energetische Basis fuer Taetigkeiten, indem ueber Bewertungsleistungen Handlungsbereitschaften zustande kommen. Die Arbeiten von Leontjev und Holzkamp-Osterkamp werden als diejenigen hervorgehoben, die am ehesten die taetigkeitsveranlassende und taetigkeitsbegleitende Funktion der Emotionen verdeutlicht haben. Ueber diese beiden Ansaetze hinausgehend wird jedoch auf die wechselseitige Beziehung zwischen Emotion und Kognition im Zusammenhang zur Taetigkeit verwiesen. Damit werden die inneren Beziehungen im Subjekt selbst in den Mittelpunkt gestellt. (Juergen Wiesenhuetter - ZPID)