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| Autor: |
Bauer, Leonard |
| Titel: |
Nichteinmischung - oder doch? Die seltsame Position der Ökonomie - Neuzeitliche Wissenschaft als problematisches Vorbild. |
| Jahr: |
1979 |
| Herausgeber: |
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| Zusatz/Reihe: |
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| Ort: |
o.E. |
| Verlag: |
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| Band: |
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| Schlüsselwörter: |
genetische Theorie |
Abstract:
Orientiert an Jean Piagets Kategorien einer genetischen Theorie derErkenntnis laesst sich das komplizierte Wechselverhaeltnis in derEntwicklung von Gesellschaft und Wissenschaft strukturieren. DiePhaseneinteilung Assimilation - reflexive Abstraktion - Akkomodationlaesst sich auf die wissenschaftliche Entwicklung zwischen demHochmittelalter, der Renaissance und der Institutionalisierung dermodernen Wissenschaften in der zweiten Haelfte des 17. Jahrhundertsuebertragen. Ausgehend von einer einschneidenden Zaesur im 17.Jahrhundert beschreibt der Verf. die 'Neue Wissenschaft'(Charakteristika, Institutionalisierung durch die Akademien). Immerstaerker setzte sich das Ideal der experimentell-mathematischen Forschungdurch, wobei bestimmte Bereiche der traditionellen Wissenschaftausgespart wurden. Auch die Entwicklung der Sozialwissenschaften -insbesondere der OEkonomie - seit dem 18. Jahrhundert zeigt vergleichbareTendenzen. Anhand von Vorstellungen der Wertfreiheit laesst sich dasHerkommen aus dem absolutistischen Staat verdeutlichen. Besonderskritisch untersucht der Verf. das Vorbild der Gesetzsbegriffe(Mathematik, Geometrie) und das Vorbild des Experimentes. Diegesellschaftlichen Interessen, die bei der Herausbildung derWirtschaftswissenschaften wirkten, spiegeln sich noch heute in ihrenKonzepten und Methoden wider. Die historische machtpolitische Basismanifestiert sich in Fragestellung und Aussagen der herrschendenOEkonomie. Erst in den letzten Jahren zeigen sich erste Einbrueche in dasSystem der alten Axiome und Verknuepfungsregeln. Eine neue Zaesur (wiejene im 17. Jahrhundert) erscheint notwendig; reflexive Abstraktionen undAkkomodationsversuche sollten daher vorangetrieben werden. (JL)