|
Autor: |
Heine, Josef |
Titel: |
Familiäre Umwelt und kindliches Verhalten: Ein Realisierungsversuch ökologischer Sozialisationsforschung. |
Jahr: |
1981 |
Herausgeber: |
|
Zusatz/Reihe: |
Dissertation: Universität Konstanz, Sozialwissenschaftliche Fakultät |
Ort: |
Konstanz |
Verlag: |
|
Band: |
|
Schlüsselwörter: |
Spiel; Kompetenz; Vorschulalter; Beobachtungsstudie |
Abstract:
Ausgehend von einem oekologischen Ansatz der Sozialisationsforschung werden die Auswirkungen der physischen haeuslichen Umwelt auf die Kompetenzentwicklung von Vorschulkindern untersucht. Dazu wurden 22 drei- bis vierjaehrige Kinder fuenfmal fuer 30 Minuten in der elterlichen Wohnung beobachtet. Die Aktivitaeten der Kinder wurden protokolliert und mittels einer modifizierten Version eines Kategoriensystems von Nerlove und Mitarbeitern drei Hauptbereichen zugeordnet: (1) kognitiv komplexe Aktivitaeten, (2) kognitiv weniger komplexe Aktivitaeten und (3) emotional-soziale Aktivitaeten. Als kognitiv komplexe Aktivitaeten wurden unter anderem die von Piaget beschriebenen Spielformen "Regelspiel", "Rollenspiel", "produktives Spiel" und "Symbolspiel", als weniger komplexe Aktivitaeten "motorisches Spiel" und "Objektspiel" klassifiziert. Daneben wurden Faktoren der Wohnumwelt wie Wohnungsgroesse und -ausstattung, Groesse und Ausstattung des Kinderzimmers, Art und Umfang des vorhandenen Spielmaterials erhoben. Die am haeufigsten beobachtete Aktivitaet der Kinder der Untersuchungsstichprobe war das produktive Spiel. Von vier der beobachteten Kinder wurden zusaetzlich idiographische Beschreibungen angefertigt, aus denen Hypothesen zum Zusammenhang von familiaerer Umwelt und dem Auftreten kompetenter Aktivitaeten des Kindes abgeleitet werden. Als wichtige Bedingungsfaktoren kindlicher Kompetenzentwicklung werden in diesem Zusammenhang Art, Vielfalt und Zugaenglichkeit des Spielmaterials sowie Beteiligung von Spielkameraden und Erwachsenen an den Aktivitaeten des Kindes genannt. Unter anderem wird die Hypothese entwickelt, dass Groesse und Ausstattung des Kinderzimmers mit Spielzeug und anderen anregenden Gegenstaenden sich auf die Aufenthaltsdauer des Kindes in diesem Raum auswirken. Im Hinblick auf weiterfuehrende Untersuchungen werden methodische Probleme aufgezeigt und die Notwendigkeit weiterer theoretischer Konzeptualisierung betont, wobei in der Verbindung von oekologischer Sozialisationsforschung und handlungstheoretischen Ansaetzen eine zentrale Perspektive gesehen wird. (Jutta Rohlmann - ZPID)