|
Autor: |
Hagleitner, Liselotte |
Titel: |
Der sogenannte kindliche Animismus. Zur Entwicklung des Begriffs "Leben" beim Kind. |
Jahr: |
1981 |
Herausgeber: |
|
Zusatz/Reihe: |
Dissertation: Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät |
Ort: |
Salzburg |
Verlag: |
|
Band: |
|
Schlüsselwörter: |
Animismus; Vorschulalter; Schulalter; Studie |
Abstract:
Der sogenannte kindliche "Animismus", also die Tendenz, unbelebte Ereignisse in der Natur zu beleben, wird sowohl in seiner problemgeschichtlichen und methodischen Relevanz als auch mit Bezug zu den im Laufe der Entwicklung sich staendig veraendernden Bedingungen des kindlichen Erkennens diskutiert. Verschiedene Modelle der affektiven, kognitiven und sozialen Entwicklung werden ueber den gemeinsamen Aspekt der zunehmenden Dezentration koordiniert. Die empirische Studie mit 110 Kindern zwischen 4 und 13 Jahren gliedert sich in die Replikation einer klinischen Befragung von Piaget aus dem Jahre 1926 und ein Kategorisierungsverfahren ueber 30 Gegenstaende und Naturphaenomene. Die Versuchspersonen waren nach Alter, Geschlecht und Zahl der Geschwister parallelisiert und in bezug auf soziooekonomische Herkunft und Gesundheit homogen. Die Einzelbefragungen fanden im Kindergarten bzw. in der Schule statt und wurden schriftlich protokolliert. Die Auswertung der Interviews geschah sowohl qualitativ als auch quantitativ, die des Sortierspiels nur quantitativ. Der Anteil der "animistischen" Loesungen war bei allen Altersstufen sehr niedrig. Weder zwischen Kindern mit und ohne Geschwistern noch zwischen Maedchen und Jungen ergaben sich deutliche Unterschiede; fuer die einzelnen Itemklassen zeigten sich unterschiedliche Grade von Unsicherheit, welche mit zunehmendem Alter der Versuchspersonen abnahmen. Hierfuer wird ein Einfluss der Sozialisation - etwa durch das Fernsehen - angenommen, welcher aber noch zu pruefen waere. Insgesamt wird zusammengefasst, dass eine isolierte Betrachtung des sogenannten Animismus abzulehnen und statt dessen die Entwicklung der kindlichen Beziehungen zur belebten und unbelebten Welt als eine Funktion untereinander koordinierter Faktoren zu betrachten ist. (Autor - ZPID)