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Autor: |
Demorgon, Jacques; Molz, Markus |
Titel: |
Bedingungen und Auswirkungen der Analyse von Kultur(en) und interkulturellen Interaktionen. |
Jahr: |
1996 |
Herausgeber: |
Thomas, A. |
Zusatz/Reihe: |
in: Psychologie interkulturellen Handelns |
Ort: |
Göttingen |
Verlag: |
Hogrefe |
Band: |
Seite 43-86 |
Schlüsselwörter: |
Adaptation; Schemata; interkulturelle Interaktionen |
Abstract:
Ein theoretisches Modell zur Beschreibung und Analyse von interkulturellen Prozessen wird vorgestellt. Zentrales Anliegen des Modells ist es, die Dynamik zwischen kultureller Konstanz in ueberdauernden kulturellen, womoeglich universell gueltigen Strukturen und kulturellem Wandel zu verdeutlichen. Dabei wird auch auf das Problem der Abgrenzungs- und Zugehoerigkeitsfunktion von Kultur in Verbindung mit dem zugleich thematisierten Aspekt der autonomen, kulturellen Produktion eingegangen. Zentrale Elemente des Modells sind als Analyseeinheit die "Situation" (kulturelle Ueberschneidungssituation), aufgefasst als interdependentes Verhaeltnis von Individuum und Umwelt, "Schemata" als Repraesentanten von inneren und aeusseren Phaenomenen sowie die von J. Piaget entlehnten Begriffe der Assimilation, Akkomodation und Aequilibration, mit denen der Gesichtspunkt der erfolgreichen Adaptation an sich veraendernde situative Bedingungen betont wird. In der Faehigkeit zur kollektiven, nichtbiologischen Adaptation auf intermediaerer Ebene wird ein Ausdruck der Kulturfaehigkeit des Menschen gesehen. Mit dem Begriff der praeadaptiven Gegensaetze werden universell gueltige Dilemmata bezeichnet, die vor jeder konkreten Adaptationsleistung fuer alle Menschen bestehen. Weitere vorgeschlagene Begriffe sind "adaptives Pendeln" und "adaptive Achsen". Auf die Bedeutung der vorgestellten Theorie fuer interkulturelle Kommunikation und fuer die Funktion von Mediatoren als Vermittler zwischen Kulturen wird hingewiesen. (Rainer Neppl - ZPID)