Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Schaletzky, Agnes
Titel: Nutzung von Verbindungsobjekten in der Therapie von Kindern mit Verlusterlebnissen.
Jahr: 2003
Herausgeber:     Regens Wagner Stiftungen
Zusatz/Reihe: Reihe: Hypnose und Kognition.
Ort: o.E.
Verlag:
Band: 20 (1-2); 91-99
Schlüsselwörter: Bindungsstörungen; Objektbeziehung; Übergangsobjekte

Abstract:
Anhand mehrerer Einzelfallstudien bei frühgeborenen, leicht geistig behinderten Kindern wurden natürliche Copingstrategien im Umgang mit Trennung und Verlust auf verschiedenen Entwicklungsstufen untersucht. Es handelte sich um Kinder im Alter von 8 bis 18 Jahren, die im Heim lebten und die sich in ihrer geistigen Entwicklung auf der Stufe des voroperativen und konkret-operativen Denkens nach J. Piaget befanden. Diese Kinder hatten in ihrer Biografie Beziehungsdefizite oder einschneidende Lebensereignisse erlitten und reagierten sehr empfindlich auf kleinere akute Trennungen von Bezugspersonen. Es zeigte sich, dass sogenannte hochpräferierte Objekte dem Kind auf jeder Entwicklungsstufe nützen können, überwältigenden Stress und Angst zu regulieren, Kontrolle und Sicherheit über innere Zustände zu bekommen und mit kurz- und laengerfristigen Trennungen von Personen und Orten besser zurechtzukommen. Die Objekte können in kritischen Entwicklungsphasen dazu dienen, angstfreies Verhalten anzustossen und Übergangsperioden zu erleichtern. Solche Erinnerungsstücke helfen ferner bei der Identifikation mit einer geliebten Person und der Aufrechterhaltung des Kontakts zu ihr über deren physische Anwesenheit hinaus. Es wird gezeigt, wie das Etablieren und Verwenden von Verbindungsobjekten in der Therapie einen kommunikativen Prozess darstellt, an dem Therapeut und Kind in Form von Interaktionen gleichermassen beteiligt sind. Die Gegenstände transportieren auf Handlungsebene eine individuelle Bedeutung, die erst im gesamten Prozess erfahrbar wird. Verbindungsobjekte stehen auch symbolisch für Therapieinhalte, die deren Integration in den Alltag erleichtern und den Ablösungsprozess beim Beenden einer Therapie unterstützen. (Zeitschrift/Pe.K. - ZPID)