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Autor: |
Ciompi, Luc; Hubschmid, Tedy |
Titel: |
Psychopathologie aus der Sicht der Affektlogik - Ein neues Konzept und seine praktischen Konsequenzen. |
Jahr: |
1985 |
Herausgeber: |
Janzarik, W. |
Zusatz/Reihe: |
in: Psychopathologie und Praxis |
Ort: |
Stuttgart |
Verlag: |
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Band: |
Seite S. 115-123 |
Schlüsselwörter: |
Emotion; Kognition; Psychiatrie |
Abstract:
Die Affektlogik verbindet psychoanalytische Konzepte mit der genetischen Epistemologie von Piaget. Sie versteht die Psyche als ein dynamisches Gefuege von Bezugssystemen, das sich waehrend der Ontogenese durch Assimilation und Akkommodation bildet. Die resultierenden Schemata stellen einen fuers Ueberleben hoechst sinnvollen synchronen Niederschlag der gesamten diachronen Erfahrung dar. Psychopathologische Phaenomene werden demzufolge als Stoerungen des Zusammenspiels zwischen Gedanken und Gefuehlen aufgrund von Missverhaeltnissen zwischen vorhandener Verarbeitungskapazitaet und zu verarbeitenden Informationen im weitesten Sinn verstanden. Therapie hat daher auf eine Verbesserung der Informationsverarbeitung hinzuzielen, durch Vereinfachung der einlaufenden Information und durch Staerkung vorhandener Verarbeitungssysteme: Moeglichst einfache, uebersichtliche Verhaeltnisse, konstante Bezugspersonen, konzeptuelle Konstanz, eine gut dosierte Stimulation, Einbezug der Angehoerigen, gleichsinnige Information aller Beteiligten ueber die Krankheit, positive Zukunftserwartungen und gemeinsame Arbeit an der Autonomie des Patienten. (Autor - ZPID)