Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Sutter, Tilmann
Titel: Entmoralisierung und moralischer Subjektivismus: Reaktionen auf normative Verunsicherungen in der modernen Gesellschaft.
Jahr: 2003
Herausgeber:     Psarros, N.; Stekeler-Weithofer, P.; Vobruba, G.
Zusatz/Reihe: in: Die Entwicklung sozialer Wirklichkeit: Auseinandersetzungen mit der historisch-genetischen Theorie der Gesellschaft.
Ort: Weilerswist
Verlag: Velbrück Wissenschaft
Band: S. 179-200
Schlüsselwörter: Moral

Abstract:
Der Autor thematisiert die "Rückverwiesenheit auf sich selbst"als konstitutionstheoretisches Problem, welches sich nicht nur in der historisch-genetischen Theorie offenbart. Im Bereich derMoralentwicklung wurde diese Problemstellung schon früh formuliert, wie z.B. in den Arbeiten von Jean Piaget und George Herbert Mead sichtbar wird: In ihnen wird reflektiert, wie mit der Revidier- und Verhandelbarkeit moralischer Standpunkte umgegangen werden kann, und dafür eine Moral als Methode vorgeschlagen. Nachfolgende Moralforschungen haben sich auf die Frage der Begründung moralischer Gesichtspunkte gerichtet und sozialphilosophischen Beistand in Anspruch genommen. Das konstitutionstheoretische Problem der Rückverwiesenheit auf sich selbst kann jedoch sowohl in Begründungstheorien der Moral als auch in der entsprechenden Methodologie der oralforschung nur unvollständig aufgenommen undgelöst werden, wie der Autor in seinem Beitrag zu zeigen versucht.Wird statt dessen eine entmoralisierte soziologische Sicht auf dieMoral gewählt, so sind zwei miteinander verklammerte Linien erkennbar, mit denen die Verunsicherung der normativen Sinngebung umrissen werden kann, die aus der Rückverwiesenheit auf sich selbst resultiert: Diemit der Abkopplung der gesellschaftlichen Organisation von Moral gegebene normative Verunsicherung wird von den Subjekten in Form eines moralischen Subjektivismus verarbeitet. (ICI2)Informationsquelle: Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn