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Autor: |
Braten, Stein |
Titel: |
Im Gegensatz zu Piagets Theorie Spracherwerb und Sprachentwicklung von einem alterzentrischen Standpunkt betrachtet. |
Jahr: |
2003 |
Herausgeber: |
Psarros, N.; Stekeler-Weithofer, P.; Vobruba, G. |
Zusatz/Reihe: |
in: Die Entwicklung sozialer Wirklichkeit: Auseinandersetzungen mit der historisch-genetischen Theorie der Gesellschaft. |
Ort: |
Weilerswist |
Verlag: |
Velbrück Wissenschaft |
Band: |
S. 61-88 |
Schlüsselwörter: |
Kleinkind; Säugling; Spracherwerb |
Abstract:
Im Unterschied zu Piagets Annahmen über die Entwicklung der kindlichen Sprach- und Denkfähigkeit haben neueste Forschungen zur frühen Kindheit - unterstützt durch die Ergebnisse der Gehirnforschung- gezeigt, dass Kleinkinder von Anfang an in der Lage sind, sich an interpersonalen Spiegelungs- und gegenseitigen Einstimmungsprozessen mit Erwachsenen und älteren Geschwistern zu beteiligen. Derartige Fähigkeiten und Kompetenzen bilden auch einen Teil der späteren Sprechkapazität. Der Autor zeigt in seinem Beitrag, wie sich (1) die vorsprachliche Fähigkeit zur intersubjektiven unmittelbarenEinstimmung in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt entfaltet, und wie (2) die objektorientierte "alterzentrische" Kompetenz zur Spiegelung, Gegenseitigkeit und Vervollständigung derobjektorientierten Handlungen Anderer eine ontologisch vorausgehende und grundlegende Stützung der sprachvermittelten und sich gegenseitig ergänzenden Prozesse liefert, die in der sprachlichen Kommunikation enthalten sind. Der ontogenetische Ausgangspunkt für diese Stadien in Richtung eines sprachlichen Dialoges ist somit eine von der historisch-genetischen Theorie der Kultur (HTK) von Günter Dux nicht angesprochene Fähigkeit zur intersubjektiven Gegenseitigkeit und "Alterzentrizität", die den Gegenpol zur egozentrischen Grundhaltung der Piagetschen Theorie bildet. (ICI2)Informationsquelle: Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn