Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Wiedebusch, Silvia
Titel: Krankheitskonzepte von Kindern und Jugendlichen mit juveniler chronischer Arthritis.
Jahr: 1992
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Universität Münster, Philosophische Fakultät.
Ort: Göttingen
Verlag: Verlag für Psychologie Hogrefe
Band:
Schlüsselwörter: Krankheitskonzepte; Kinder; Jugendliche; Arthritis; Studie

Abstract:
Bei 60 Kindern mit juveniler chronischer Arthritis wurden die subjektiven Krankheitskonzepte mit dem Ziel untersucht, ihre entwicklungsbedingten Veraenderungen und Bezuege zum Umgang mit der chronischen Erkrankung aufzuzeigen. Folgende Erhebungsinstrumente wurden eingesetzt: (1) Die Krankheitskonzepte wurden in einem halbstrukturierten Interview zu den Symptomen, inneren Krankheitsprozessen, Ursachen, Prognosen und therapeutischen Interventionen der rheumatischen Krankheit erhoben. (2) Die Krankheitsbewaeltigung wurde mit einem halbstrukturierten Interview und einem Repertory Grid erfasst. (3) Zur Compliance bezueglich der medikamentoesen und krankengymnastischen Therapie sowie ambulanter Kontrolluntersuchungen wurde mittels Ratings eine Selbsteinschaetzung von den Patienten sowie eine Fremdeinschaetzung von den Eltern und betreuenden Aerzten eingeholt. Die Auswertung der Daten erfolgte getrennt nach zwei Altersgruppen (7-12 Jahre und 13-18 Jahre), die unterschiedliche Phasen der kognitiven Entwicklung repraesentierten (konkret-operationales und formal-logisches Stadium nach Piaget). Es ergaben sich folgende Resultate: (1) Bei den strukturellen, inhaltlichen und linguistischen Charakteristika der Krankheitskonzepte bestanden signifikante Altersgruppenunterschiede, die auf das unterschiedliche kognitive Niveau der Patienten zurueckzufuehren waren. (2) Die entwicklungsbedingten Unterschiede in den Krankheitskonzepten entsprachen einer alterstypischen Krankheitsbewaeltigung. Bei einer vergleichbaren Problembelastung bestanden signifikante Altersgruppenunterschiede in der kognitiven Verarbeitung der krankheitsbedingten Belastungen. (3) Ein systematischer Zusammenhang zwischen Krankheitskonzepten und Compliance konnte nicht nachgewiesen werden. (Autor/Udo Wolff - ZPID)