Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Wender, Ingeborg
Titel: Entwicklung der Aufteilungsgerechtigkeit von minderbegabten Kindern.
Jahr: 1987
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Technische Universität Braunschweig, Fachbereich 9, Seminar für Psychologie, Braunschweiger Arbeiten.
Ort: Braunschweig
Verlag:
Band: 1
Schlüsselwörter: geistige Behinderung; Gerechtigkeit; Vorschulkinder; Schulkinder; Studie

Abstract:
Ausgehend von Untersuchungsergebnissen zur Aufteilungsgerechtigkeit bei Vorschul- und Schulkindern wurden 57 Sonderschueler/innen der 2./3. und 5. Klassen bezueglich ihrer Vorstellungen und Reaktionen zu den Gerechtigkeitsprinzipien Gleichheit, Leistung und Beduerftigkeit untersucht. Neben der Klassenzugehoerigkeit und dem Geschlecht wurden die Kinder nach ihrer Faehigkeit des konkret operatorischen Denkens (Invarianz und Inklusion nach Piaget) klassifiziert. Die Analyse der Aufteilungsgerechtigkeit wurde anhand von zwei Bildergeschichten, in denen die Versuchspersonen jeweils ein Gut zwischen zwei Stimulusfiguren aufteilen und ihre gewaehlte Aufteilungsform verbal rechtfertigen mussten, erhoben. Darueber hinaus wurde mittels Paarvergleich die Staerke der Praeferenz fuer die einzelnen Aufteilungsprinzipien pro Versuchsperson festgestellt. Es zeigte sich: Die Sonderschueler/innen bevorzugten insgesamt am haeufigsten die Gleichheit, gefolgt von der Beduerftigkeit, am wenigsten die Leistung. Sonderschueler/innen der 5. Klassen waehlten haeufiger die Beduerftigkeitsorientierung als die Kinder der 2./3. Klasse. Diese praeferierten haeufiger Leistung und Gleichheit. Die Variation der konkret operatorischen Denkfaehigkeit (vorrangig Inklusion) zeigte weniger deutliche Unterschiede in den Aufteilungsreaktionen. Es fand sich lediglich ein Unterschied in der Art, dass Kinder, die der unteren Denkstufe zugewiesen waren, mehr Gleichaufteilungen bevorzugten als die Kinder der hoeher entwickelten Denkstufe; diese reagierten haeufiger mit Ungleichaufteilungen (Leistung bzw. Beduerftigkeit). Die Geschlechtervariation erzielte keine signifikanten Differenzen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Zusammenhang mit den Aufteilungsmodellen von Piaget und Damon diskutiert. (Report/Udo Wolff - ZPID)