Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Waller, Manfred
Titel: Die Beurteilung des sozialen Alters von Kindern durch Vorschulkinder. Ein Beitrag zur Genese der Rollenwahrnehmung.
Jahr: 1968
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Dissertation: Universität Mannheim, Philosophische Fakultät.
Ort: Mannheim
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Band:
Schlüsselwörter: Rollenkonzept; Vorschulkinder; Studie

Abstract:
Es wird untersucht, ob Vorschulkinder die Rollen "aelteres Kind" versus "juengeres Kind" diskriminieren koennen. Folgende Hypothesen wurden angenommen: (1) Vier- bis sechsjaehrige Kinder koennen das Alter anderer Kinder auf der Basis altersgruppenspezifischer Verhaltenserwartungen anhand von Verhaltenskriterien beurteilen. (2) Die Stabilitaet solcher Verhaltenserwartungen und damit die Beurteilungsleistung steigt mit dem chronologischen Alter der untersuchten Kinder an. (3) Die Verhaltenserwartungen sind weniger an reifungsbedingten als an sozialen Verhaltensnormen orientiert. Ausserdem wurde der Einflusss der Aehnlichkeit zwischen den Versuchspersonen und den zu beurteilenden Kindern sowie der Anwesenheit adaequater Modelle (juengere Geschwister) im primaeren Sozialisationsmilieu auf die Diskriminationsleistungen untersucht. Die Versuchspersonen hatten anhand von Bildvorlagen Altersunterschiede zwischen zwei gleich grossen Kindern zu beurteilen, wobei als Beurteilungsgrundlage ausschliesslich Verhaltensmerkmale aus vier hinsichtlich des Grades ihrer biologisch determinierten Altersspezifitaet unterschiedlichen Verhaltensbereichen gegeben waren. Aufgrund der Untersuchungsbefunde konnten die Ausgangshypothesen nicht falsifiziert werden. Das Vorhandensein von Geschwistern beeinflusste die Beurteilungsleistung nicht, das Ausmass an Aehnlichkeit zwischen Beurteilern und Beurteilungsgegenstand nur geringfuegig. Die Ergebnisse werden in Anlehnung an die Modelle der kognitiven Entwicklung von Piaget und von Bruner interpretiert und in das kognitive Modell der Rollenkonzept-Genese von Kohlberg eingeordnet. (Autor - ZPID)