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Autor: |
Wachter, Julia |
Titel: |
Zur Entwicklung des moralischen Urteils beim Kinde: Die Konzeption gerechter Leistungsbelohnung. |
Jahr: |
1981 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät. |
Ort: |
Salzburg |
Verlag: |
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Band: |
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Schlüsselwörter: |
moralische Entwicklung; präoperationale Phase; Studie; Kritik |
Abstract:
Ausgegangen wird von der gegenwaertigen Kritik an der Methodik der von Piaget inspirierten Untersuchung zum moralischen Denken des Kindes. Ein Kritikpunkt sieht den moralischen Realismus des Kindes als simples Artefakt der beschraenkten Gedaechtniskapazitaet des jungen Kindes, der andere fuehrt den moralischen Realismus auf ein fehlendes Verstaendnis der kausalen Rolle der Anstrengung zurueck. Diese Kritikpunkte wurden in einer Studie experimentell ueberprueft. 76 Kinder im Alter zwischen 4;6 und 8 Jahren wurden zuerst mit der Aufgabe konfrontiert, eine Belohnungsmenge gerecht zwischen zwei Stimulus-Personen aufzuteilen, deren Arbeit es war, einen Zaun anzustreichen. Die beiden Stimulus-Charaktere unterschieden sich in Anstrengung, Faehigkeit und/oder Leistung. Dann wurde das Verstaendnis derselben Kinder fuer die kausalen Beziehungen zwischen den drei Dimensionen Anstrengung, Faehigkeit und Leistung erfasst. Fuer einen einzigen Stimulus-Charakter, der bezueglich zweier der drei Dimensionen charakterisiert war (z. B. hohe Leistung und niedrige Faehigkeit), hatten die Kinder die Auspraegung der dritten Dimension zu inferieren. Die Ergebnisse zeigten bei diesen Folgerungen hohe Kompetenz bereits der Juengsten, jedoch beim Belohnen einen klaren Alterstrend von Praeferenz fuer hohe Leistung zu Praeferenz fuer hohe Anstrengung. Dieser Alterstrend in der Belohnungspraeferenz kann auch nicht durch eine beschraenkte Gedaechtniskapazitaet der jungen Kinder erklaert werden, da alle Information visuell dargeboten wurde und damit waehrend des Belohnungsurteils zur Verfuegung stand. Es scheint damit keine triviale Erklaerung des moralischen Realismus des jungen Kindes zu geben. (Autor - ZPID)