Deutschsprachige Piaget-Bibliographie - Titeldetails


Autor: Bunk, Detlef; Eggers, Christian
Titel: Kognitive Funktionsstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit akuten Psychosen und solchen mit Schizophrenierisiko.
Jahr: 1987
Herausgeber:    
Zusatz/Reihe: Reihe: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie
Ort: o.E.
Verlag:
Band: 36, Seite (1), 8-15
Schlüsselwörter: Wahrnehmungsstil; Kindheitspsychosen; Studie

Abstract:
Ausgehend von der aetiologischen Bedeutung perzeptiv-kognitiver Dysfunktionen fuer psychotische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters wird untersucht, ob sich drei verschiedene psychiatrische Patientengruppen hinsichtlich der allgemeinen Intelligenz, der visuellen Figur-Hintergrunddifferenzierung und anderer zerebraler Funktionsstoerungen unterscheiden. Die Probanden waren 9 bis 20 Jahre alt. Vier von ihnen waren akut psychotisch, vier hatten eine schizophrene Mutter ("high risk"-Kinder) und 14 zeigten neurotische Stoerungen (Kontrollgruppe). Die quantitative und qualitative Analyse der Untersuchungsergebnisse zeigte, dass sich psychotische und "high risk"-Kinder in ihrem visuellen Wahrnehmungsstil und den Intelligenztestleistungen von der Kontrollgruppe unterschieden. Neben vermehrten Anzeichen leichter zerebraler Dysfunktionen fand sich bei ihnen ein hoeheres Potential perzeptiv-kognitiver Funktionsstoerungen. Ihr Testantwortverhalten wird in Begriffen einer Informationsverarbeitungstheorie diskutiert und mit Annahmen ueber ein gestoertes Zusammenspiel zerebraler Subsysteme in Verbindung gebracht. Zwischen der Lebhaftigkeit des Phantasie- und Assoziationsverhaltens und einer Praedisposition fuer psychotische Stoerungen wurden keine systematischen Zusammenhaenge beobachtet. Hypothesen ueber spezifische Dysregulationen des Problemloeseprozesses werden abgeleitet. (Zeitschrift - ZPID)Compares the perceptive-cognitive functioning of four children with acute psychotic disorders and of four children of schizophrenic mothers with that of 14 psychiatric (neurotic) controls. Subjects were 9 to 20 years old. A general intelligence test, the embedded-figures test, a test measuring cerebral deficits, and a test battery for assessing the development of cognitive structures according to Piaget were administered. High-risk and psychotic subjects showed a higher potential for cognitive dysfunction, including differences in perceptual style and intelligence. In addition to increased signs of light cerebral dysfunction, they also showed a greater potential for functional perceptual-cognitive disorders. Their test responses are discussed in terms of an information-processing theory, and an explanation of impaired problem-solving based on an imbalance between cerebral subsystems is proposed. No systematic relationship was found between liveliness of fantasy and associative behavior and a predisposition for psychotic disorder. (Journal/Sally Bellows - ZPID)