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Autor: |
Ulmann, Gisela |
Titel: |
Mathematik-Didaktik und psychologische Theorien. |
Jahr: |
1992 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Reihe: Forum Kritische Psychologie |
Ort: |
o.E. |
Verlag: |
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Band: |
30, Seite Seiten 113-146 |
Schlüsselwörter: |
Mathematik; Gestalttheorie; genetische Erkenntnistheorie |
Abstract:
Die Didaktik des Mathematikunterrichts wird aus entwicklungspsychologischer Perspektive kritisch eroertert. Zunaechst wird darauf hingewiesen, dass der moderne Mathematikunterricht keineswegs erst seit Einfuehrung der Mengenlehre existiert, sondern auch auf gestaltpsychologische Ansaetze sowie auf die genetische Erkenntnistheorie Piagets zurueckgeht. Nach Abschaffung der Mengenlehre aehneln Unterrichtsmaterialien einem Truemmerfeld, das in den Gedanken der Kinder unter entwicklungspsychologischem Gesichtspunkt eigentlich nur Verwirrung stiften kann. Ein Irrtum ist hier besonders herauszuheben: Es wird anscheinend angenommen, dass sich bei der didaktisch gelenkten Entwicklung des Zahlbegriffs das Beherrschen arithmetischer Operationen gleichsam als Nebenprodukt ergibt und nicht gelehrt zu werden braucht. Resultat dieses Irrtums ist, dass Lernen mit Ueben, Automatisieren mit Auswendiglernen, Experimentieren mit Probieren, Flexibilitaet mit Durcheinander verwechselt wird. (Zeitschrift/Rainer Neppl - ZPID)