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Autor: |
Suembuel, Oral |
Titel: |
Entwicklung der logischen Intelligenz. |
Jahr: |
1978 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Dissertation: Universität Marburg, Fachbereich Psychologie. |
Ort: |
Marburg |
Verlag: |
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Band: |
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Schlüsselwörter: |
kognitive Stadientheorie; Kritik; Grundschüler; Studie |
Abstract:
Der von Piaget postulierte Verlauf der Denkentwicklung vom konkret-operatorischen zum formal-logischen Stadium bei Kindern von sechs bis acht Jahren wird analysiert. Dazu wurde im visuellen, sprachlichen und Handlungsbereich eine Reihe von Aufgaben konstruiert, die sich hinsichtlich der zur Loesung notwendigen Operationen "Identitaetsfeststellung" und "Disjunktion" sowie hinsichtlich der Stimulusdifferenzierbarkeit voneinander unterschieden. Antworten von 200 sechs- bis achtjaehrigen Kindern wurden mittels des stichprobenunabhaengigen dichotomen Rasch-Modells analysiert. Die Ergebnisse stimmten in wesentlichen Punkten mit den Annahmen Piagets nicht ueberein: (1) Die mit dem Rasch-Modell reproduzierten Aufgabenschwierigkeiten waren linear abhaengig von der Stimulusdifferenzierbarkeit und von der Zahl der notwendigen Identitaets- und Disjunktionsoperationen; es ergaben sich keine Hinweise auf eine stufenweise, qualitative Aenderung der Intelligenzstruktur. (2) Die Handlungsaufgabe (Hebelgesetzaufgabe) konnte durch Zerlegung in kleinere Operationsschritte, wie sie von Piaget nicht beruecksichtigt wurden, geloest werden. (3) Die Loesung der sprachlichen Aufgaben weist darauf hin, dass die Kinder logische Verknuepfungen bereits ausfuehren koennen. Die Untersuchung gibt Hinweise fuer die Unterteilung eines komplexen Stoffgebietes in Elementaroperationen und hat deshalb Bedeutung fuer die Unterrichtspraxis. (Juergen Wiesenhuetter - ZPID)