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Autor: |
Schmid-Schönbein, Christiane; Thiel, Thomas |
Titel: |
Das Piagetsche Entwicklungsmodell als Interaktionsmodell. |
Jahr: |
1980 |
Herausgeber: |
Silbereisen, R. K. |
Zusatz/Reihe: |
in: Newsletter Soziale Kognition 3, 1979/80, Technische Universität |
Ort: |
Berlin |
Verlag: |
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Band: |
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Schlüsselwörter: |
Äquilibration; soziale Kognition; Konflikt; Interaktion |
Abstract:
Es wird auf ein Missverstaendnis in der Beurteilung des Piagetschen Aequilibrationsmodells hingewiesen: Dieses Modell sei kein ausschliessliches Konfliktmodell; der Rolle des Konflikts fuer die sozial-kognitive Entwicklung komme nicht die zentrale, uneingeschraenkte Bedeutung zu, wie vielfach angenommen. Statt dessen wird das Modell als Interaktionsmodell dargestellt; zunaechst im strengen Sinne Piagets als Modell der Interaktionen eines Subjekts mit den physikalischen Objekten seiner Umwelt, dann auch verallgemeinerbar als Modell zur Erfassung wesentlicher Aspekte sozialer Interaktion. Ausgehend von einer erweiterten Fassung des Modells, in der vier distinkte Teilphasen des Aequilibrationsprozesses angenommen werden, wird die Rolle von kognitiven Konflikten untersucht: danach ist sowohl das spontane Auftreten von Konflikterleben als auch die Wirksamkeit konflikt-induzierender Massnahmen durch die spezifische Form der Subjekt-Objekt-Interaktion nur einer der Teilphasen zuzuordnen, das heisst phasenspezifisch. Auch andere Aspekte sozialer Interaktion lassen sich durch das Modell aufhellen. Als weiteres Beispiel wird die Imitation unter gleichaltrigen Interaktionspartnern anhand des Modells analysiert. (Autor - ZPID)