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Autor: |
Rek, Holger |
Titel: |
Figural- und Kausalitätswahrnehmung unter gestaltpsychologischem Aspekt bei unterschiedlichen psychopathologischen Zustandsbildern. Eine experimentelle Studie. |
Jahr: |
1986 |
Herausgeber: |
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Zusatz/Reihe: |
Universität Würzburg, Philosophische Fakultät III |
Ort: |
Würzburg |
Verlag: |
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Band: |
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Schlüsselwörter: |
Figuralwahrnehmung; Gestaltpsychologie; Experimente; klinische Teilstichprobe |
Abstract:
Es wird untersucht, ob es Entsprechungen zwischen der Figuralwahrnehmung und der Wahrnehmung der mechanischen Kausalitaet gibt. Die theoretische Basis bilden Annahmen von Metzger, Rausch, Merleau-Ponty, Michotte und Piaget. Versuchspersonen waren 34 Neurotiker, 36 Schizophrene, 30 manische Patienten sowie 30 gesunde Kontrollpersonen. Es wurden Experimente zur Kausalitaetswahrnehmung mit der sogenannten "Luftkissenbahn" durchgefuehrt; ausserdem wurden der "Rorschach-Test" zur Untersuchung der Figuralwahrnehmung mit niedrig strukturiertem Reizmaterial, der "Benton-Test" zur Untersuchung der Figuralwahrnehmung mit hoch strukturiertem Reizmaterial und das "Eysenck Personality Inventory" zur Differenzierung von Neurose, Psychose und Normalitaet eingesetzt. Es zeigte sich, (1) dass hoch strukturiertes Reizmaterial wahrnehmungsmaessig nicht leichter erfasst werden konnte als niedrig strukturiertes, (2) dass die Figuralstruktur keinen bedeutsamen Einfluss auf die Wahrnehmung ausuebte und (3) dass die Verlaufsstruktur ueber die Figuralstruktur dominierte. Im Bereich der Kausalitaetswahrnehmung liessen sich vier Antwortkategorien unterscheiden (technisch-naturwissenschaftliche, sozial-emotionale, affektgeladene und metaphysische Antwortinhalte); zwischen Normalen und den klinischen Teilstichproben bestanden grosse Differenzen bezueglich des Gebrauchs dieser Antwortkategorien. Die Bedeutung der Befunde fuer verschiedene theoretische Kontroversen, beispielsweise die zwischen Michotte und Piaget ueber das Primat der Kausalitaetsstrukturen, wird diskutiert. (Rainer Neppl - ZPID)