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Autor: |
Rauh, Hellgard |
Titel: |
Analyse geistiger Behinderung im Rahmen der Piagetschen Theorie. |
Jahr: |
1983 |
Herausgeber: |
Montada, L.; Reusser, K.; Steiner, G. |
Zusatz/Reihe: |
in: Kognition und Handeln |
Ort: |
Stuttgart |
Verlag: |
Klett |
Band: |
Seite Seiten 114-126 |
Schlüsselwörter: |
geistige Behinderung; Down-Syndrom; kognitive Struktur; Kleinkinder; Äquilibration |
Abstract:
Die Analyse von Unterschieden im kognitiven Entwicklungsstand und in kognitiven Loesungsmustern im breiten Spektrum des Normalbereiches, einschliesslich kultureller, subkultureller und Persoenlichkeitsunterschiede stellt keinen hinreichenden Test auf die Universalitaet der von Piaget postulierten Entwicklungsmechnismen zum Aufbau kognitiver Strukturen dar, zumal sie auch kein wesentliches Bestimmungsstueck seiner Theorie bilden. Eine Entwicklungstheorie mit generellem Gueltigkeitsanspruch sollte jedoch in der Lage sein, zu erklaeren, warum einige Kinder trotz normaler Umwelt- und Aufwuchsbedingungen nicht das notwendige Mass adaptiver Intelligenz entwickeln. Am Beispiel der Fruehentwicklung von Down-Syndrom-Kindern wird aufgezeigt, wie sich genetische, anatomisch-physiologische und neurologische Beeintraechtigungen in den lernenden Umgang des Kindes mit seiner Umwelt umsetzen und den Aufbau kognitiver Strukturen verzoegern oder veraendern. Die Aquilibrationstheorie erweist sich dabei als ein brauchbarer heuristischer Ansatz, in den kognitiv-informationstheoretische und handlungstheoretische Ansaetze fruchtbar integriert werden koennen und moeglicherweise zu einer prozessorientierten Theorie retardierter Entwicklung fuehren. (Autor - ZPID)